Geschichten & Erinnerungen von Stammgästen aus Fiss
Dass Familie Ruetz seit je her einen persönlichen und freundschaftlichen Umgang mit ihren Kunden pflegt, beinhaltet auch dass nach 60 Jahren im Sport-Geschäft einiges an Freundschaften und "Fernbeziehungen" mit glücklichen Wiedersehen zusammengekommen sind. Einige Stammgäste haben für uns ihre Gedanken niedergeschrieben …
Ein emotionales Wiedersehen in Fiss mit Henk & Annie
Henk und Annie
Vor 35 Jahren waren Henk und Annie aus den Niederlanden zum ersten Mal zu Gast in Fiss und kehrten viele Male wieder.
Nach einer langjährigen Pause gab es im August 2018 ein Wiedersehen mit ihrem Ferienort von früher und mit Johanna und Luggi Ruetz.
Alles begann 1977 im Sportgeschäft „Mode en Sport Nistelrode“ in der niederländischen Heimat von Henk und Annie. Der Inhaber des Geschäftes, ein gewisser Herr Jan von Tilburg, hatte den beiden damals empfohlen, ihren Skiurlaub doch in Fiss zu verbringen. Gesagt, getan. Es sollte der Beginn einer Urlaubsgeschichte werden, die lange andauerte und im letzten Jahr ein emotionales Wiedersehen nach einigen Jahren Pause brachte.
Annie: „Wir haben zu Anfang im Haus Fortuna gewohnt. Für unsere damals noch kleine Tochter Kirsten war das ganz toll. Denn sie durfte am Morgen beim Decken der Tische helfen und die Brötchen in der Küche backen.“
Luggi rettet den kleinen Renault 5
Anfang der 80er-Jahre reisten Annie und Henk zum ersten Mal mit ihrem neuen Renault 5 nach Fiss. Der Schnee lag hoch. Auch auf der Straße, weshalb die beiden einige Kilometer vor Fiss die Schneeketten anlegen mussten. Doch auf halber Strecke hatte die Fahrt ein Ende. Der kleine Renault gab auf, außerdem gingen die Schneeketten unterwegs verloren.
Also sind die beiden nach Fiss zu ihrer Unterkunft gelaufen. Dass dort gerade Luggi vor Ort war, sollte sich als Glücksfall erweisen. Denn als Mann der Berge mit jeder Menge Schneefahrbahn-Erfahrung bot er sich an, den Flitzer von Annie und Henk ganz ohne Schneeketten nach Fiss heraufzubringen. Und tatsächlich: Eine halbe Stunde später stand der Wagen auf dem Parkplatz vor dem Haus Fortuna.
In Fiss hat sich viel verändert
Seit diesen Tagen hat sich in Fiss viel geändert. Henk: „In den ersten Jahren hat unsere Tochter Kirsten einen Skikurs besucht. Damals waren die Skigruppen nicht größer als sieben oder acht Personen. Auch Fiss war damals noch ziemlich klein. Und es gab nur einen Skilift nach oben. In Serfaus war das Skifahren überhaupt nicht möglich.“
Dennoch waren das damals für Henk und Annie unvergessliche Urlaubstage. Auch, weil die beiden mit Johanna und Luggi oft Party gemacht haben. Entsprechend emotional entwickelte sich die Rückkehr der beiden nach Fiss. Zunächst kam den beiden vieles seltsam vor. Fiss war stark gewachsen. Doch schnell wich das Staunen der Begeisterung über die vielen Lifte und Gondeln, die Verbindung nach Serfaus und über ihr Quartier „Natürlich – Hotel mit Charakter“ bei Martin. Ganz zu schweigen vom Wiedersehen mit Johanna und Luggi.
Annie: „Leider konnten wir Franz, den Vater von Johanna, nicht wiedersehen, weil er ein paar Wochen zuvor verstorben war. Auf dem Foto der Trauerkarte sah er genauso aus wie vor 35 Jahren.“
Die übernächste Generation ist da!
Nun, im Winter 2019/20, ist mit Kirsten und ihrer Familie schon die nächste bzw. übernächste Generation in Fiss zu Gast. Ihre Kinder Lois und Jill können schon super Skifahren und brauchen keinen Kurs. Dafür fahren sie genau dort, wo ihre Mutter vor vielen Jahren das Skifahren gelernt hat. Und wer weiß: Vielleicht kommen die beiden später mit ihren Familien auch regelmäßig in die wunderbare Ski- und Urlaubsregion Fiss-Ladis-Serfaus als Stammgäste zurück.
55 x Urlaub in Fiss in 30 Jahren
Familie Van Bommel aus Holland
Familie Van Bommel kommt seit 30 Jahren mehrmals im Jahr nach Fiss. Es gibt in Summe bislang 55 Besuche. Und es scheint, als hätten die beiden ihre offensichtlich genetische Disposition für das Sonnenplateau an die nächste Generation weitergegeben.
Alles begann im Sommer 1990, als die Van Bommels ihren ersten Urlaub in Österreich verbrachten. Ohne vorher zu buchen, spielte mehr oder weniger der Zufall Reiseführer. Schließlich landeten die beiden in Fiss, wo sie aufs Geradewohl ein Zimmer im Leitenhof bei Familie Illmer bezogen. In den 14 darauffolgenden Tagen entwickelte sich eine heftige Liebesbeziehung zu Fiss, zu den gastfreundlichen Menschen und der wunderbaren Berglandschaft, die bis heute hält.
Conny van Bommel erinnert sich: „Viele Seilbahnen gab es damals noch gar nicht. Auch nicht die praktische Super-Sommer-Card. Dafür gab’s Charlys Pub, das für viele Jahre unsere Anlaufstelle bleiben sollte.“
Auch die nächste Generation liebt Fiss
Weil 1992 Sohn Corné auf die Welt kam, pausierten die van Bommels in diesem Jahr. Doch 1993 war man schon wieder vor Ort. Im Februar 2002, inzwischen war auch schon Sohn Chris geboren, kam die Familie in Vierer-Besetzung zum ersten Mal auch im Winter nach Fiss. Das tat der Liebe keinen Abbruch. Im Gegenteil. Denn nun entwickelten auch die Söhne eine große Zuneigung zum Sonnenplateau.
Also reiste man nun sowohl im Winter als auch im Sommer an. Theo van Bommel: „Schade nur, dass 2003 Charlys Pub verkauft wurde. Aber dafür waren wir im Sommer die ersten Gäste der neuen Besitzer Albert und Waltraud Geiger. Bis zum Winterurlaub 2007 und Sommerurlaub 2009 haben wir dort gewohnt.“
„Für 2020 ist schon reserviert“
Nun residieren die van Bommels seit ca. 10 Jahren im Romantica Schlössl. Im Sommer feiern sie 30 Jahre Urlaub in Fiss. Natürlich hat sich in dieser Zeit viel verändert. Sowohl die touristische Infrastruktur als auch die Familie van Bommel. Die beiden Söhne sind mittlerweile 27 und 24. Corné ist mit seiner Denis verheiratet. Die beiden haben einen einjährigen Sohn mit Namen Jayden. Sowohl die Söhne als auch ihre Lebenspartnerinnen haben sich ebenfalls in Fiss verliebt.
Conny: „Wir hoffen, dass wir mit der ganzen Familie noch viele Urlaube in Fiss verbringen können. Für 2020 haben wir jedenfalls schon reserviert.“
DIE ERSTEN ENGLÄNDER IN FISS
Die Bellchambers und Johanna Ruetz.
MIRANDA BELLCHAMBERS ERZÄHLT VON IHREM ERSTEN URLAUB IN FISS - MÄRZ 1975.
"Wir hatten Winterferien und meine Familie und ich vereisten in ein kleines Dorf in Österreich, namens Fiss. Wir bogen von der Hauptstraße ab und fuhren über viele Serpentinen geradewegs den steilen Berg hinauf. Die Aussicht war atemberaubend. Dort oben erreichten wir endlich unser Reiseziel, das Hotel Fisserhof.
Am nächsten Morgen war der Himmel strahlend Blau und der Schnee frisch gefallen, also zögerte ich nicht lange und stellte mich selbst am Skilift an. Als ich im Lift saß war alles absolut friedlich und leise. Bald darauf rieselte ein kleiner Bach unter mir durch und das Wasser glitzerte in der Sonne. Die Spuren eines Hasen waren im Pulverschnee zu sehen, während einzelne Schifahrer ins Tal preschten und bei jedem Schwung den Schnee seitlich denr Skiern herausspritzten.
Es war eine schöne und berauschende Szene.
Kurz vor Endes des Sessellifts konnte ich ein wenig traditionelle tirolerische Musik hören, die aus dem Kassettenrecorder unseres Freundes Johann kam. Johann war einer der Liftmänner, der mich täglich mit einem fröhlichem „Guten Morgen!“ grüßte.
Endlich gings der Skilehrerin hinterher. Wir fuhren durch einen kleinen Wald. Der Duft war einmalig, die Sonne blickte zwischen den Bäumen hindurch und warf goldene Strahlen auf die glitzernden Schneekristalle.
Am nächsten Tag entschieden wir uns einen Spaziergang durch die gemütliche, schneebedeckte Landschaft zu unternehmen. Winzige Schlüsselblumen oder Primeln öffneten sich und zeigten ihre blass-gelben Blütenblätter und wo der Schnee geschmolzen war, fingen Krokusse und Schneerosen an zu blühen.
Am Abend des Ostersamstags gingen wir in die gut gefüllte Kirche. Der Altar war mit Gold dekoriert und Kerzen flackernden auf deren goldenen Kerzenhalter. Die Chorbuben waren in rot und weiß gekleidet und ihre Hymnen füllten die Kirche mit fröhlicher Stimmung.
Am Ende des Gottesdienstes ging die Gemeinde aus der Kirche und Kinder zündeten Kerzen an, die die Grabsteine des Friedhofs erleuchten ließen. Mit dem fernen Klang der Kirchenglocken, kehrten wir zu unserem Hotel zum Abendessen zurück.
Diese friedliche Stimmung werde ich nie vergessen!
Bald war es soweit! Der Tag des Slalomrennens war gekommen. Ich war angespannt, hauptsächlich aber habe ich mich gefreut.
„Eins, zwei, drei!“, und weg war ich. Schnell wich ich hin und her den Slalomstangen aus und konnte den eisigen Wind in meinem Gesicht fühlen, als ich den Hang runter raste. Mit all meiner Kraft und Konzentration passierte ich das Ziel. Ich gewann die Silbermedaille! Ich konnte es kaum glauben. Der Chef der Skischule Fiss überreichte mir diese und gratulierte mir zu meinem ersten Skirennen. Wer hätte das gedacht?
Der Rest des Urlaubs verging viel zu schnell und bald mussten wir auf Wiedersehen zum Skifahren und zu unseren vielen Skifreunden sagen.
Es war aber nicht unser letzter Aufenthalt in diesem absolut atemberaubenden, alpinen Dorf. In dem sich unsere Familie mittlerweile wie Zuhause fühlt.
Danke dafür!
Miranda
Fiss, unser zweites zuhause
Familie Michielsen
EINE ERZÄHLUNG DER HOLLÄNDISCHEN FAMILIE MICHIELSEN. STAMMGÄSTE UND FAMILIENMITGLIEDER IM HAUSE PREGENZER
Es ist Sommer 1967 Die Familie Bousevani aus Wassenaar (Holland) verbleibt für 2 Wochen im Haus Rätia um die Natur und die Sonne am Sonnenplateau zu genießen. Die Familie ist begeistert vom ruhigen Ort Fiss mit den schönen alten Bauernhöfen, teilweise aus den 14. Und 15. Jahrhundert. Auch die Fisser sind überaus freundlich und sehr hilfsbereit.
Am Berg Richtung Möseralm wird fleißig gearbeitet. Auf die Frage was dort gemacht wird bekommt die Familie die Anwort:
„Der Plan ist das Fiss in der Zukunft einen Wintersportort wird und wir bauen einen Sessellift auf die Möseralm“
Und das Fiss jetzt ein schöner Wintersportort ist, haben Sie schon lange bewiesen.
Die Bousevanis erzählten der ganzen Familie voller Begeisterung vom Urlaub in Fiss und vom Liftbau. Ihre ebenfalls schon erwachsenen Kinder mit Familie entscheiden sich im darauf folgenden Winter ebenfalls für einen Ski-Urlaub in Fiss. Auch meine Frau und ich mit unseren zwei ältesten Kindern schließen uns der Familie Bousevani an.
Wir checkten erneut im Haus Rätia ein.
Den nächsten morgen gingen wir zum Franz Pregenzer um die Skiausrüstung aus zu leihen. Das Einstellen der Ski ist eine Geschichte für sich. Die Einstellung der Bindung wurde mit einem Stoß in den Rücken getestet. Wenn du mit den Skiern zwischen den Kühen gelandet bist, war die Einstellung richtig. Franz war sehr stolz, dass noch niemanden der bei ihm die Ski ausgeliehen hat ein Bein gebrochen hatte. Wir haben den Skiurlaub sehr genossen. Auch die Fahrten mit dem neuen Sessellift machte uns viel Freude. Wenn es sehr kalt war bekamen wir eine Decke, so mussten wir nicht frieren.
Jedes Jahr gab es wieder neue Liften und es kamen auch immer mehr Skifahrer nach Fiss. Viele alten Bauernhäuser wurden leider abgerissen aber es gab dafür neue schöne Häuser und Hotels. Trotz allem hat Fiss aber seinen Dörflichen Charakter erhalten. Später haben wir noch viele Jahren bei Franz und Hermine unseren Urlaub verbracht. Karl, der älteste Sohn war gleich alt wie unserem ältesten Sohn. Johanna und unsere Tochter waren auch nicht viel Jahren auseinander. Johannas Bruder Erich war noch ein kleiner Junge. Nach den Urlauben bei den „Pregenzers“ waren wir auch viele Jahren bei Hannah und Albert Rietzler im Urlaub. Es war immer sehr gemütlich dort.
Aus finanziellen Gründen gingen wir nur jeden zweiten Tag auswärts essen. Entweder im Hotel Bergfrieden, Hotel Tirol oder im Gasthof Lamm. An den anderen Tagen kochte Hannah eine gute Suppe mit einer Beilage für uns. Jahrelang haben wir in Zimmer Nr. 1 gewohnt, ein bisschen „unser Zimmer“. Wir waren sehr oft in Fiss zum Skifahren. Mit 83 bin ich das letzte Jahr Ski gefahren, wenn man nach einem Sturz nicht alleine mehr aufstehen kann macht das Skifahren auch keinen Spaß mehr.
Deshalb sind wir dann wieder im Sommer nach Fiss gefahren. Immer in Zimmer Nr 1.
Am Anfang waren wir schon ein bisschen schockiert von den Veränderungen auf der Möseralm und in der Umgebung von Fiss. Aber als wir auf der Terrasse der Möseralm saßen (bei Kaffee und Kuchen) sahen wir wieviel Spaß die Kinder beim Spielen hatten und verstehen jetzt auch die Entscheidung dieser Investitionen in den Sommertourismus. Die Kinder sind zufrieden und die Eltern auch.
Wieso nicht die Möglichkeiten nutzen, die uns die Berge bieten.
Mit Verlauf der Jahre wurde es für uns immer schwieriger. Die Reise war anstrengend und das hinauf Wandern erforderte immer mehr Kraft.Wir haben uns dann entschieden, nach 50 Jahre, Abschied von Fiss zu nehmen.
Der Abschied von Franz Pregenzer war unvergesslich. Zwei älteren Herren, Franz Pregenzer 92 Jahre und ich 88 Jahre, die sich das lezte Mal die Hand geben um einander alles Gute zu wünschen.
Umso schockierter waren wir, als wir Erfahren haben das Franz 3 Wochen später gestorben ist.
Unsere jüngste Tochter sagte: „Fiss ist Fiss nicht mehr ohne Franz“.
Aber Fiss wird sich weiter entwickeln. Die Fisserinnen und Fisser sollen bestrebt sein den Karakter der Bevölkerung und des Dorfes zu erhalten.