Berggesundheit

Tipps von Dr. Klaudia Stengg

Dr. Med. Univ. Klaudia Stengg weiß aus ihrer langjährigen Erfahrung natürlich ganz genau, wo für Wanderer und Urlauber in den Bergen die gesundheitlichen Gefahren lauern und wie man ihnen am besten aus dem Weg geht.

Wie viel Wasser braucht der Körper, wenn er im Sommer an seine Grenzen geht? Der Bedarf an Wasser ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel vom Energieumsatz, von der Umgebungstemperatur und der Speisenzusammensetzung (z. B. Speisesalz). Grundsätzlich gilt, dass Jugendliche und Erwachsene täglich zwischen 30 und 40 ml Wasser pro kg Körpergewicht zu sich nehmen sollten. Eine Richtlinie für gesunde Erwachsene ist außerdem: ca 1 ml Wasser pro 1 kcal und pro Tag. Macht bei 2.000 kcal also 2 Liter bei Erwachsenen pro Tag.

Keinesfalls sollten gesunden Berggeher eine Mindestmenge von 1,5 l unterschreiten. Für Menschen mit Herz- oder Nierenproblemen gelten andere Werte, die man am besten mit dem Arzt bespricht.

Wie sollte man sich vor, während und nach dem Sport richtig ernähren? Welche Nährstoffe sind für den Körper beim Sport wichtig? Im Ausdauersport empfiehlt sich eine kohlenhydratreiche und fettarme Kost, die 55 Prozent der täglichen Energiezufuhr über Kohlenhydrate deckt. Weißmehlprodukte und Zucker bitte nur so wenig wie möglich. Besser sind langkettige Kohlenhydrate wie sie in Roggen, Gerste und Hafer, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst vorkommen. Sie sättigen lange anhaltend und spenden Energie. Schnelle Kraftspender am Berg sind Trockenobst, Nüsse, Energieriegel, zuckerarme Vollkornkekse.

Bei extremen Ausdauerleistungen verwendet der Körper auch Protein als Kraftquellen. Elektrolytverluste gleichen Elektrolytgetränke sehr gut aus.

Wie kann man lästige Blasen an den Füßen vom Wandern umgehen? Sehr wichtig ist Form, Größe und Material des Schuhwerks. Qualitativ hochwertige, moderne Bergschuhe mit komplettem Schutz vor Durchnässung sind quasi ein Muss. Denn in nassen Schuhen weicht die Haut sofort auf, durch die Reibung entstehen dann sofort Blasen. Wie schon erwähnt, sollte man die Schuhe auf kürzeren Touren „einlaufen“, damit sie sich den Füßen individuell anpassen. Guter Tipp aus meiner Jakobsweg-Erfahrung: am Morgen die „Gerlach-Fußcreme“ von Gehwohl dick auftragen und „Lurbel Track Ultra“-Trailrunning-Socken anziehen! Dann haben Blasen keine Chance.

Wie versorgt man Kratzer und Wunden am besten? Ein kleines Verbandset im Rucksack darf niemals fehlen. Allfällige Wunden mit dem Wund-Desinfektionsmittel desinfizieren und dann mit sterilen Wundauflagen abdecken. Bei größeren Wunden bitte immer zum Arzt.

Wie viel Wasser braucht der Körper, wenn er im Sommer an seine Grenzen geht? Der Bedarf an Wasser ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel vom Energieumsatz, von der Umgebungstemperatur und der Speisenzusammensetzung (z. B. Speisesalz). Grundsätzlich gilt, dass Jugendliche und Erwachsene täglich zwischen 30 und 40 ml Wasser pro kg Körpergewicht zu sich nehmen sollten. Eine Richtlinie für gesunde Erwachsene ist außerdem: ca 1 ml Wasser pro 1 kcal und pro Tag. Macht bei 2.000 kcal also 2 Liter bei Erwachsenen pro Tag.

Keinesfalls sollten gesunden Berggeher eine Mindestmenge von 1,5 l unterschreiten. Für Menschen mit Herz- oder Nierenproblemen gelten andere Werte, die man am besten mit dem Arzt bespricht.

Wie sollte man sich vor, während und nach dem Sport richtig ernähren? Welche Nährstoffe sind für den Körper beim Sport wichtig? Im Ausdauersport empfiehlt sich eine kohlenhydratreiche und fettarme Kost, die 55 Prozent der täglichen Energiezufuhr über Kohlenhydrate deckt. Weißmehlprodukte und Zucker bitte nur so wenig wie möglich. Besser sind langkettige Kohlenhydrate wie sie in Roggen, Gerste und Hafer, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst vorkommen. Sie sättigen lange anhaltend und spenden Energie. Schnelle Kraftspender am Berg sind Trockenobst, Nüsse, Energieriegel, zuckerarme Vollkornkekse.

Bei extremen Ausdauerleistungen verwendet der Körper auch Protein als Kraftquellen. Elektrolytverluste gleichen Elektrolytgetränke sehr gut aus.

Wie kann man lästige Blasen an den Füßen vom Wandern umgehen? Sehr wichtig ist Form, Größe und Material des Schuhwerks. Qualitativ hochwertige, moderne Bergschuhe mit komplettem Schutz vor Durchnässung sind quasi ein Muss. Denn in nassen Schuhen weicht die Haut sofort auf, durch die Reibung entstehen dann sofort Blasen. Wie schon erwähnt, sollte man die Schuhe auf kürzeren Touren „einlaufen“, damit sie sich den Füßen individuell anpassen. Guter Tipp aus meiner Jakobsweg-Erfahrung: am Morgen die „Gerlach-Fußcreme“ von Gehwohl dick auftragen und „Lurbel Track Ultra“-Trailrunning-Socken anziehen! Dann haben Blasen keine Chance.

Wie versorgt man Kratzer und Wunden am besten? Ein kleines Verbandset im Rucksack darf niemals fehlen. Allfällige Wunden mit dem Wund-Desinfektionsmittel desinfizieren und dann mit sterilen Wundauflagen abdecken. Bei größeren Wunden bitte immer zum Arzt.

Sonnenschutz in den Bergen

Sonnenschutz spielt in den Bergen eine wichtige Rolle. Was sollte man zu diesem Thema unbedingt wissen? Die Sonneneinstrahlung im Hochgebirge ist höher als im Tal und wird oft unterschätzt. Sonnenbrand ist deshalb ein häufig auftretendes Phänomen. Gegen die hohe UV-Strahlung empfehle ich Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor, der über 30 liegt.

Wie schützt man seine Kinder am besten vor der Sonne? Am besten ist es, möglichst große Teile des Körpers mit Schutzkleidung zu bedecken. Auf die unbedeckten Körperstellen Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 50 auftragen. Wobei ich zu Cremen mit physikalischem Schutz ohne chemische Filter rate, weil es bei solchen Mitteln zu allergischen Reaktionen kommen kann‚

Selbstverständlich muss der Kopf mit einem Sonnenhut geschützt werden, im Hochgebirge braucht es auch Sonnenbrillen mit komplettem UV- und Seitenschutz (Gletscherbrillen).

Warum ist es so wichtig, Kopf und Nacken vor der Sonne zu schützen. Was passiert im Körper? Direkte Sonnenbestrahlung von Kopf und Nacken kann einen Sonnenstich auslösen. Ein Sonnenstich ist eine Reizung der Gehirnhäute. Im betroffenen Bereich der Hirnhäute erweitern sich die Blutgefäße und in der Folge kann es zu einer Gehirnschwellung kommen. Besonders betroffen sind Leute, die wenig Haare haben. Ein Sonnenstich kommt durch die Wärmestrahlung der Sonne zustande, die UV-Belastung spielt dabei keine Rolle.

Was sollte man bei Sonnenbrand und Sonnenstich tun? Bei einem Sonnenbrand gibt es nur eins: die Haut abdecken und kühlen. Bitte keine Sonnencreme und After-Sun-Lotion mehr auftragen. Sollten sich schon Blasen auf der Haut gebildet haben, also eine Verbrennung zweiten Grades, sofort zum Arzt.

Beim Sonnenstich gilt es, die betroffene Person sofort in den Schatten zu bringen und bei leicht erhöhtem Oberkörper niederzulegen. Dann den Kopf mit Kopf- und Nackenumschlägen kühlen. Bei Bewusstseinstrübung, Krämpfen, Schwindel oder Herzrasen keine Flüssigkeit zum Trinken geben, sondern sofort ärztliche Hilfe holen (Notarzt).

Ein Aufenthalt in Höhen von 1000-2500 m ist gesund

Wandern oder Sport treiben in solchen Höhen verstärkt den Gesundheitseffekt zusätzlich. Das Reizklima in den Bergen hat einen positiven Einfluss  auf den Kreislauf und schützt vor Herzinfarkt. Dünne, trockene Luft und erhöhte Sonneneinstrahlung aktivieren die körperlichen Abwehrmechanismen.

Die dünne Luft fungiert auch als „Appetitzügler“, d. h. bei gleicher Ernährung wie zu Hause  nimmt man, vor allem bei Übergewicht, in 2 Wochen ca. zwei Kilo an Fettmasse ab. Dies wurde auch schon durch eine Studie belegt. Auch Menschen mit Erkrankungen der Atemwege und Allergiker profitieren von der sauberen, dünnen und allergenfreien Bergluft.

Die dünne Bergluft führt auch zu einer Verstärkung der Erythropoese, es kommt zu einer Verbesserung des Sauerstoffstransportes im Körper durch Blutneubildung. In der sauerstoffarmen Luft muss der Körper mehr arbeiten, dadurch steigt die Zahl der roten Blutkörperchen, wobei die Zahl der anderen Blutkörperchen gleich bleibt. Das ist sehr günstig für die Fließeigenschaften des Blutes, frische Blutkörperchen versorgen den Körper optimal mit Sauerstoff und der Körper erlebt eine spürbare Stärkung und eine rasche, gesunde Zellerneuerung.

Am Ende eines zweiwöchigen Wanderurlaubes in Höhen von 1000-2500 m verbessert sich der Sauerstoffgehalt im Körper signifikant und die Elastizität, Stabilität und Durchlässigkeit der inneren Gefäßschicht verbessert sich.

Die meditative Auseinandersetzung mit sich selbst beim Bergwandern fördert die Zufriedenheit, die Schlafqualität und die Stressreduktion. Das Wohlfühlen durch den sanften körperlichen Reiz und die oben genannten positiven  körperlichen Effekte kann lange über den Urlaub hinaus auch in der Heimat noch nachwirken.

Es ist also ein wunderbares „Souvenir“, das man in dieser Form von keiner anderen Reise mit nach Hause bringen kann und für alle Einheimischen das größte Glück, das wir vor unserer eigenen Haustüre haben.

Dr. Klaudia Stengg